Im neuen Schuljahr bieten die Spielgruppen Ämmefröschli den Kindern zwei Spielgruppenmorgen an die jeweils 3h dauern anstelle der normalen 2,5h.
Diese Gruppen sind für jene Kinder gedacht, welche bis zum Dezember des Vorjahres 2 geworden sind. Die jüngsten Kinder in dieser Gruppe sind somit bei Eintritt in die Spielgruppe im August bereits 2 Jahre und 8 Monate alt.
Beispiele zum Verständnis:
Beispiel 1.
Kind xy bekommt im Januar 2021 Post von der Spielgruppe Ämmefröschli Biberist, das heisst es könnte ab August 2021 die Spielgruppe Ämmefröschli besuchen.
Das Kind ist, zum Zeitpunkt an dem die Post bei den Eltern eintrifft, 1 Jahr und 6 Monate alt oder wird es im Verlauf des Januars, dies sind die jüngsten Kinder, welche durch uns angeschrieben werden. Diese Kinder werden alle bis zum Juli 2021, 2 Jahre alt.
Den Eltern dieser Kinder empfehlen wir, das Kind in einer 2,5h dauernden Spielgruppe anzumelden.
Beispiel 2.
Kind yx bekommt Post von der Spielgruppe Ämmefröschli Biberist, das heisst es könnte ab August 2021 die Spielgruppe Ämmefröschli besuchen.
Das Kind ist, zum Zeitpunkt an dem die Post bei den Eltern eintrifft, 2 Jahre oder älter.
Diese Eltern dürfen sich aussuchen, ob sie ihr Kind in eine 2,5h dauernde Spielgruppe oder in ein 3h dauernde Spielgruppe schicken.
Gründe für unsere Entscheide:
1. In vielen Gemeinden gibt es Spielgruppen, die generell 3h dauernde Gruppen anbieten. Die Rückmeldungen sind durchaus positiv, einzig, für die jüngsten Kinder ist die Dauer zu Beginn einfach zu lang, sie sind nach spätestens 2,5h müde und quengelig.
2. Der Übergang für Kinder welche im darauffolgenden Sommer in den Kindergarten kommen ist nicht mehr so gross, wenn die Spielgruppe 3h dauerte und der Kindergarten anschliessend 4h.
3. In Gruppen in denen mehrheitlich grössere Spielgruppenkinder sind, kann das Spielangebot und die gemeinsamen Aktivitäten so angepasst werden, dass daraus, für jene Kinder, die das Angebot annehmen wollen, eine »Vorbereitung« auf den Kindergarten passiert.
Fragen die Eltern gestellt haben:
Warum diese Altersgrenze? Viele Kinder gehen ja zusätzlich noch in eine Kita und sind es gewohnt, längere Zeit auswärts versorgt zu werden? Genau das hat uns gezeigt, dass vielen Eltern der Unterschied zwischen Kita/Tagi und Spielgruppe nicht bewusst ist!
Eine Kita/Tagi ist ein Tagesablaufersatz, die Tage sind sehr fest strukturiert, jeder Tag läuft genau gleich ab. Die Angebote innerhalb eines Tages sind vielfältig und vorausgeplant, was geplant ist, wird gemacht. Die Erzieherinnen planen und bereiten alles sorgfältig vor und alle Kinder nehmen an den altersentsprechend geplanten Aktivitäten und den Bastelangeboten nach ihren Möglichkeiten teil. Die Erzieherinnen sind Mutter und Vaterersatz. In einer Kita/Tagi wechseln sich geplante Aktivitäten, geplante Bastelangebote, geplante Singkreise, geplante Ruhezeiten mit freien Spielsequenzen in denen vielfach die Erzieherinnen mitspielen im Tagesablauf ab. Die Erzieherinnen verbringen mit den Kindern zusammen den Tag und die Versorgung der Kinder steht im Mittelpunkt.
In der Spielgruppe ist ein Morgen oder Nachmittag ebenfalls ritualisiert. Das Ankommen, die Znünipause und der Schluss werden immer genau gleich strukturiert. Diese Ritualisierungen geben Sicherheit. Es liegt jedes Mal ein Werkangebot auf dem Werktisch bereit, die Kinder entscheiden jedoch, ob sie am Angebot teilnehmen oder nicht. Das Angebot ist beliebig ausbaubar und komplett änderbar. Gebastelt wird nur zu ausgesuchten Ereignissen, die Teilnahme ist freiwillig.
Das absolut freie Spiel steht im Mittelpunkt, die Spielgruppenpädagoginnen spielen NICHT von sich aus mit den Kindern, ausser sie werden dazu geholt. Die Spielgruppenpädagogin zieht sich jedoch so schnell wie möglich wieder zurück und beobachtet das Geschehen von ausserhalb.
Das Ziel in einer Spielgruppe ist, dass das Kind mit anderen Kindern zusammen spielt. Die Kinder Lernen und Bilden sich im Spiel selber, jedes nach seinen Stärken und Möglichkeiten. Die Zone der nächsten Entwicklung steht dabei im Zentrum, viele Beobachtungen unserseits zeigen, dass Kinder sich immer neue Herausforderungen suchen, an denen sie Wachsen können. Unsere Rückmeldungen bestärken sie weiterzumachen und sich neu Herausforderungen zu suchen.
Wenn wir mit den Kindern mitspielen würden oder gar das Spiel der Kinder (mit)bestimmen würden, könnten wir keine solchen Beobachtungen machen. Um solche Fortschritte zu sehen, muss man Zeit haben und sehr gut beobachten können.
Genau dieses sich selber beschäftigen, sein Spiel = Arbeit selber zu suchen und zu finden, ohne dass jemand sich einmischt oder gar sagt, was das Kind tun soll, ist sehr anstrengend und kräfteraubend.
Je kleiner die Kinder, desto mehr Zeit brauchen sie, um sich in der Spielgruppe überhaupt zurechtzufinden. Ihren Platz in der Gruppe finden, ihre Rolle und ihre Freunde, mit denen sie sich gut verstehen und die dieselben Interessen haben, steht für sie im Zentrum. All das braucht Zeit und Kraft.
Genau diese Beobachtungen und Erfahrungen, die wir machen durften, haben uns dazu bewogen diese Unterscheidung beim Alter zu machen.
Zudem ist zu sagen, Kinder welche bei Spielgruppeneintritt erst 2 Jahre alt sind dürfen die Spielgruppe 2 Jahre lang besuchen und haben somit die Möglichkeit im 2-ten Spielgruppenjahr von der 3h Spielgruppe zu profitieren.
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